Musik spielt bei jeder Trauung eine wichtige Rolle. Sie erzeugt eine ganz bestimmte Stimmung, weckt Erinnerungen und rührt an unseren Emotionen. Daher ist die Auswahl der Stücke eine ganz zentrale Frage – aber auch nicht immer ganz einfach. Deshalb stelle ich euch heute ein paar verschiedene Varianten für die musikalische Untermalung des Einzugs (der Braut, des Bräutigams, des Brautpaares) vor. Bitte versteht es nicht als einen vorgegebenen Katalog, aus dem ihr auswählen müsst, sondern als Denkanstoß um in alle Richtungen zu überlegen.
1. Klassisch-romantisch
Die Klassiker sind ja nicht ohne Grund die am häufigsten gewählten Stücke – sie passen einfach wunderbar zur romantischen Stimmung des Tages und lassen oft schon die ersten Tränen der Rührung fließen, noch bevor es so richtig losgegangen ist. Dabei passen die Texte inhaltlich super schön und die getragenen Melodien lassen uns gleich eine Gänsehaut über den Rücken kribbeln.
Ganz vorne mit dabei ist Leonard Cohens „Hallelujah“. Eines der am häufigsten gespielten Lieder auf Hochzeiten. Auch wenn ihr bei der freien Trauung bewusst keinen kirchlichen Kontext gewählt habt, dürft ihr natürlich trotzdem dieses Stück wählen, wenn es euer Herz berührt.
Weitere klassisch-romantische Stücke sind zum Beispiel Ed Sheerans „Perfect“ und Callum Scotts „You are the reason“. Diese beiden eignen sich rhythmisch durch den Dreivierteltakt übrigens auch, um später darauf einen Walzer zu tanzen.
Inhaltlich wunderschön finde ich persönlich auch Ellie Gouldings „How long will I love you“. Die Antwort darauf ist „as long as stars are above you (…)“. Daran kann man später auch sehr schön eine Gästeaktion anknüpfen, bei der z. B. jeder Gast einen Stern auf einer schwarzen Leinwand anbringt.
Natürlich gibt es auch wunderschöne deutsche Stücke, die ihr an dieser Stelle wählen könnt. Wie wäre es beispielsweise mit „Ja“ von Silbermond oder „Ich kenne nichts“ von Xavier Naidoo?
2. Rockig-alternativ
Vielleicht berühren euch aber auch die lauten, kraftvollen Töne mehr als es sanfte Klänge tun. Auch hier stehen euch selbstverständlich alle Möglichkeiten offen. Traut euch ruhig! Ein paar Vorschläge in diese Richtung habe ich natürlich auch für euch. Beispielsweise „Miracle“ von den Foo Fighters, ein traumhafter Song, um die Trauung zu beginnen. Nicht ganz so laut aber deshalb nicht weniger berührend finde ich „You’ve got the love“ von Florence and the Machine.
Auch in diesem Bereich gibt es Klassiker. „You are my best friend“ sang schon Freddy Mercury von Queen. Zeitlos, ehrlich, wunderschön. Was wäre treffender für den Tag, an dem man seinen besten Freund heiratet?
Wenn deutsche Texte euch eher liegen, hört doch mal „Herz an Herz“ von Betontod. Und dann stellt euch vor eurem inneren Auge vor, wie ihr zur Trauung nach vorne schreitet – was für ein Auftakt!
Mein persönlicher Favorit in dieser Kategorie ist und bleibt jedoch „Kann es sein?“ von den Ärzten. Eine wunderbare Hommage an die Braut in Worten, die schlicht und natürlich klingen. Hört einfach mal rein 😊
3. Außergewöhnlich-individuell
Bei der Freien Trauung gibt es keine Regeln – außer ihr macht sie selbst. Daher möchte ich euch ermutigen mutig zu sein! Ich selbst ertappe mich ganz oft dabei, dass ich einen Song höre und denke „Wenn das jemand zur Trauung nehmen würde, würde ich das mega feiern!“ Geht es euch auch so? Dann macht euch am besten eine Liste, damit ihr euch dran erinnert!
Auf meiner Liste der individuellen, außergewöhnlichen Songs steht unter anderem „You`re the one“ von The Vogues. Habe ich tatsächlich zum ersten Mal in der Serie Queen’s Gambit gehört und fand es total passend. Bringt natürlich einen gewissen Retro-Vibe mit.
Damals, als es noch Konzerte gab (2019…) habe ich in Köln Muff Potter gesehen und der Song „Wenn dann das hier“ ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben, weil ich ihn einfach so authentisch und powerful fand.
Vielleicht gibt es aber auch ein Lied, das für euch eine besondere Bedeutung hat, vom Stil aber nicht so recht passt. Dann lohnt es sich, nach Coverversionen zu schauen. Mir fällt da z. B. die Version von “Sweet Child O‘ Mine” von Jasmine Thompson (ich meine aus dem Captain Fantastic Soundtrack) ein. Gerade wenn ihr von einem Elternteil oder beiden Eltern hereingeführt werdet, ein richtiger Gänsehautgarant.
Stilistisch eine komplett andere Richtung, aber auch ganz oben auf meiner Liste steht Måneskins „I wanna be your slave“. Perfekt für den Einzug des Bräutigams. Stellt euch vor, ihr steht vorne und ER kommt zu diesem Stück rein… würdet ihr weiche Knie bekommen und zu ALLEM „Ja, ich will!“ sagen? Wenn ihr euch damit wohlfühlt, könnte das eine sehr coole Option für euch sein. Ich finde, heiraten darf durchaus auch sexy sein.
Ich hoffe ich konnte euch nochmal darin bestärken, euer eigenes Ding zu machen. Ob Schmusehits, Schlager, Metal oder Punk - ihr entscheidet selbst, was euch berührt, womit ihr Erinnerungen und Emotionen verbindet und das wird dann auch gespielt!
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